Mira Ngo (geb. 2891) ist eine Senatorin des United Empire of Earth (UEE) und eine der führenden politischen Persönlichkeiten des späten 30. Jahrhunderts. Seit 2936 vertritt sie das System Terra (Terra III) im UEE-Senat und gilt als prägnante Stimme der Transitionalist Party, die eine Modernisierung der imperialen Institutionen und eine stärkere Ausrichtung des UEE auf die Zukunft propagiert. Ngo wurde 2950 eine der fünf Finalkandidaten der Imperatorswahl und war damit eine zentrale Figur der öffentlichen Debatte über die politische Neuausrichtung des Empires.
Sie ist die jüngste jemals gewählte Senatorin in der Geschichte des UEE und entstammt einer bekannten terranischen Politfamilie, deren Mitglieder seit drei Generationen den Senat repräsentierten. Ngo wird sowohl für ihre progressive Agenda als auch für ihre pointierten öffentlichen Auftritte bekannt, in denen sie regelmäßig für eine Verlegung der UEE-Hauptstadt von Sol nach Terra wirbt.
Frühes Leben und Familie
Mira Ngo wurde 2891 auf Terra geboren. Ihre Familie war bereits über zwei Generationen politisch aktiv: Sowohl ihre Großmutter als auch ihr Vater dienten als Senatoren des Systems Terra. Einen Teil ihrer Kindheit verbrachte sie auf der Erde, da ihr Vater während seiner Amtszeit einen Zweitwohnsitz in New York City unterhielt. Die Nähe zu den politischen Institutionen der Erde prägte ihr Verständnis für interplanetare Politik und die strukturellen Herausforderungen des Empire.
Nach der Pensionierung ihres Vaters kandidierte Ngo für denselben Sitz und gewann die Wahl, wodurch sie zur jüngsten Senatorin in der Geschichte des UEE wurde.
Politische Karriere
Senatstätigkeit (2936–heute)
Ngo trat 2936 ihr Amt als Senatorin von Terra an. Sie wurde schnell zu einer der sichtbarsten Stimmen der Transitionalistenbewegung, die eine strukturelle und symbolische Reform des Empire forderte. Zu ihren Kernthemen zählen:
- Verlegung der UEE-Hauptstadt von Sol nach Terra
- Ausbau von Bürgerrechten für Zivilisten und Minderheiten
- Erweiterung der Tevarin-Repräsentation in Regierungsbehörden
- Strenge Ablehnung von Terraforming-Projekten
- Modernisierung der administrativen Infrastruktur des Empire
Ngo legte 2942 einen Gesetzentwurf zur Verlegung der Hauptstadt vor – ein politisches Großprojekt, das an frühere gescheiterte Initiativen der Transitionalisten anknüpft. Obwohl der Antrag nicht die notwendige Unterstützung fand, stärkte er ihre Position innerhalb der eigenen Partei und führte zu wachsender Popularität in der Öffentlichkeit.
Positionierung im Senat
Ngo fällt im Senat regelmäßig durch entschiedene Stellungnahmen gegen xenophobe, populistische oder zentralistische Vorlagen auf. Ein öffentlichkeitswirksames Beispiel war ihre scharfe Kritik an Amendment 27, einem Gesetzesvorschlag im Rahmen von SA-43 im Jahr 2946, der Nicht-Menschen das Stimmrecht im Senat entziehen sollte. Sie bezeichnete den Entwurf als „xenophob“ und „rotten to the core“, und half, seine Ablehnung zu sichern.
2950 Imperatorswahl
Ngo kündigte am 10. Oktober 2949 offiziell ihre Kandidatur für die Imperatorswahl 2950 an. Ihr Wahlprogramm – unter anderem:
- Verlegung der Hauptstadt nach Terra (erstes angekündigtes Regierungsdekret),
- Abschaffung aller Terraforming-Vorhaben,
- Erweiterung der Common Laws zum Schutz von Zivilisten,
- Erhöhung des Anteils von Tevarin in Regierungsämtern,
- Reform des Justizwesens mit milderen Strafen für nicht-gewalttätige Delikte –
machte sie zur prominentesten Transitionalistenkandidatin seit Jahrzehnten.
Ihre Kampagne gewann rasch an Fahrt, wie Umfragen im Empire zeigten. In Interviews betonte sie die historische Bedeutung eines politischen Neuanfangs und stellte Terra als „Symbol einer Zukunft jenseits der alten Grenzen“ dar.
Kontroversen während des Wahlkampfs
Während der Citizen-Day-Feierlichkeiten am 10. Oktober 2949 wurde ihr Haus in Prime/Terra Ziel einer koordinierten Einbruchserie, die mehrere hochrangige Persönlichkeiten traf. Die Ermittlungen führten zu einer Beteiligung der Advocacy. Die Kampagne musste daraufhin eine geplante sechssystemige Wahlreise absagen.
Kurz darauf tauchten anonyme Dokumente auf, die nahelegten, dass Mitglieder der Ngo-Familie Kontakte zu terranischen Baukonzernen pflegten – ein Vorwurf, den Ngo als politisch motivierte Diffamierung zurückwies. Sie verwies darauf, dass sie ihre Finanzen über einen blind trust verwalten lasse.
Politische Positionen
Verlegung der UEE-Hauptstadt
Ngo hält die symbolische und strukturelle Verlagerung des Regierungszentrums nach Terra für notwendig, um:
- die Reaktionszeit auf Krisen zu verbessern,
- das Empire aus Sols „historischer Belastung“ zu lösen,
- Terra als modernes, kosmopolitisches Zentrum zu stärken,
- die Effizienz intersystemischer Verwaltung zu erhöhen.
Sie bezeichnet diesen Schritt als „die nächste große Evolution des Empire“.
Außenpolitik und Xeno-Beziehungen
Ngo setzt sich regelmäßig ein für:
- eine stärkere politische Beteiligung der Tevarin in Regierungsämtern,
- mehr diplomatische Offenheit und Zusammenarbeit mit den Xi’an,
- das klare Zurückweisen jeder Form politischer Benachteiligung aufgrund von Herkunft oder Ethnie.
Kriminal- und Sozialpolitik
Ihre Reformansätze umfassen:
- Reduzierung von Haftstrafen für nicht-gewalttätige Vergehen zugunsten finanzieller Auflagen,
- Ausbau staatlicher Schutzmechanismen,
- soziale Rehabilitationsprogramme.
Wirtschaft und Synthworld
Während andere Kandidaten den Synthworld-Stopp forderten, sprach sich Ngo für eine komplette Neuordnung der Finanzierung und Zieldefinition aus, nicht für die Einstellung des Projekts.
Öffentliche Wahrnehmung
Ngo gilt als charismatische, aber polarisierende politische Figur. Ihre Unterstützer loben sie als:
- visionäre Reformerin,
- Vertreterin einer inklusiven Gesellschaft,
- Stimme der jüngeren Wählerschichten,
- Symbol eines progressiven, Terra-zentrierten Empire.
Ihre Kritiker werfen ihr vor:
- Terra einseitig zu bevorzugen,
- politisches Risiko auf Kosten des Erbes der Erde einzugehen,
- mit der Kapitalsverlegung ein „Single-Issue“-Programm zu verfolgen.
Trotz der Kontroversen gehört Ngo zu den einflussreichsten Stimmen ihrer politischen Generation.
Einordnung und Vermächtnis
Unabhängig von Wahlausgang oder Senatsmehrheiten hat Mira Ngo die politische Landschaft des UEE sichtbar geprägt. Ihre Agenda treibt die Diskussion um die Zukunft der menschlichen Zivilisation voran – insbesondere die Fragen:
- Wie modern muss ein interstellares Empire sein?
- Welche Rolle spielt Terra im 30. Jahrhundert?
- Wie viel des Erbes der Erde sollte bewahrt, verändert oder hinter sich gelassen werden?
Ngo wird von Historikern und politischen Beobachtern häufig als Gesicht einer „neuen terranischen Renaissance“ beschrieben.