Nick Croshaw (geboren 2236; gestorben 2321) war ein menschlicher Astrophysiker, Pilot und Entdecker, der als erste bekannte Person der Menschheit am 10. April 2271 einen Sprungpunkt erfolgreich durchquerte. Seine Leistung gilt als Wendepunkt der menschlichen Raumfahrt und leitete das Zeitalter interstellarer Exploration und Kolonisation ein. Das von ihm entdeckte System wurde später ihm zu Ehren Croshaw genannt und gilt als das erste von Menschen erschlossene Sternensystem außerhalb von Sol.
Frühes Leben und wissenschaftlicher Werdegang
Über Croshaws frühe Kindheit ist wenig bekannt. Bereits als junger Wissenschaftler spezialisierte er sich auf astrophysikalische Anomalien, insbesondere auf rätselhafte Energiefelder in den Außenbereichen des Sol-Systems. Seine wissenschaftliche Karriere führte ihn in die Nähe des sogenannten Neso-Dreiecks, eines Sektors bei Neptun (Sol VIII), in dem seit Jahrzehnten Raumschiffe ohne Spur verschwanden.
Croshaw war überzeugt, dass hinter den unerklärlichen Verlusten keine technischen Defekte oder Sabotage, sondern eine bislang unklassifizierte astrale Anomalie steckte. Seine Beobachtungen, Berechnungen und Frühtheorien bildeten die Grundlage für die spätere Wissenschaft der Sprungmechanik.
Forschung am Neso-Dreieck
Zwischen ca. 2261 und 2271 widmete Croshaw sein Leben der detaillierten Erforschung dieser Anomalie. Seine Untersuchungen umfassten:
- kontinuierliche Messreihen elektromagnetischer Fluktuationen,
- die Analyse von Schiffsverlusten über ein Jahrhundert hinweg,
- eigene Testflüge zur Reproduktion von Signaturen, die später als präsprungtypisch gelten sollten.
Während viele Kollegen sein Interesse als Fehlinvestition betrachteten, gewann Croshaw zunehmend die Überzeugung, dass sich im Neso-Dreieck ein stabiler Raumfaltenkorridor befand – was später als Sprungpunkt bestätigt wurde.
Um die Anomalie sicher anzusteuern, entwickelte er einen modifizierten Quantenantrieb, der feinere Raumzeitmessungen erlaubte und präzise Manöver im instabilen Gravitationsfeld unterstützte. Diese Eigenkonstruktion war entscheidend für den späteren Erfolg.
Die erste erfolgreiche Sprungpunktnavigation (2271)
Am 10. April SEY 2271 startete Croshaw allein zu einem riskanten Versuch, die Anomalie zu durchdringen. Ohne Unterstützung der Behörden oder einer wissenschaftlichen Organisation navigierte er manuell in das Zentrum des Raumfaltenstroms.
Seine Mission gilt bis heute als eine der waghalsigsten Unternehmungen der Menschheit:
Sprungnavigation im 23. Jahrhundert erfolgte ohne moderne Stabilisierungssysteme, ohne automatisierte Flugpfade und ohne Navigationsdaten. Der Pilot war vollständig auf eigene Reflexe, Instinkt und mathematische Vorbereitung angewiesen.
Croshaw überlebte die Durchquerung des Tunnels und erreichte als erster Mensch ein fremdes Sternensystem. Dieses System wurde später als Croshaw bezeichnet.
Seine Rückkehr durch denselben Sprungpunkt bestätigte zweifelsfrei die Existenz eines stabilen interstellaren Korridors. Damit begann die Ära der interstellaren Expansion der Menschheit.
Nachwirkungen seiner Entdeckung
Neue Ära der Erkundung und Kolonisation
Croshaws Erfolg inspirierte Generationen von Entdeckern. Die ersten Jahre nach seiner Mission waren jedoch geprägt von Unsicherheit und Angst:
- Viele Schiffe, die den neu entdeckten Sprungpunkt nutzten, verschwanden.
- Navigation musste weiterhin manuell erfolgen.
- Frühe Raumfahrer, die sogenannten „Jumpers“, führten Piloten gegen hohe Gebühren durch die gefährliche Passage.
Diese Pioniere gelten als Vorläufer der modernen NavJumpers, Navigatoren, die neue Sprungpunkte aufspüren und kartieren.
Probleme der frühen Kolonisation
Die folgenden Jahrzehnte waren geprägt von Konflikten und Versuchen konkurrierender Staaten und Konzerne, Teile des Systems für sich zu beanspruchen. Die Kosten für die Versorgung erster Siedlungsteams erwiesen sich als gewaltig, und mehrere private Terraformingprojekte scheiterten.
Erst mit der Einsetzung eines interplanetaren Komitees durch den World Summit konnte eine koordinierte Expansion beginnen. Wichtige Schritte:
- Start des Freeman Acts, der Terraforming finanzierte und gleichzeitig Siedler anwarb.
- Aufbau eines staatlich regulierten Ressourcenzuteilungssystems.
- Entstehung der ersten interstellaren Zivilgesellschaft.
Croshaw gilt damit als Grundlage für die spätere Entwicklung der United Nations of Earth (UNE) im Jahr 2380 – dem Vorgänger des heutigen UEE.
Der Fund des „Goodman“-Wracks und späte Forschung (2944)
Im Jahr 2944, mehr als 600 Jahre nach Croshaws Durchbruch, machte die Scannerin Kamelia Ganesh im Croshaw-System eine bedeutende Entdeckung: Ein extrem alter Notfallsender führte zum Wrack der Goodman, eines Frachters, der 2262 im Neso-Dreieck verschwand.
Damit wurde erstmals ein physischer Beweis für die Frühphase der Sprunganomalie gefunden – und bestätigt, dass Croshaws Theorien korrekt waren. Der Fund gilt als archäologischer Meilenstein und liefert bis heute Erkenntnisse über frühe Raumnavigation.
Nachwirkung in Kultur und Medien
Croshaw wurde nach seinem Tod zu einer der legendärsten Figuren der Menschheitsgeschichte. Zahlreiche Bücher, Holographien, wissenschaftliche Werke und Filme würdigen sein Leben.
Besonders bekannt ist das Vid „Jumper“, ein mehrfach ausgezeichnetes Biopic, das Croshaws Leben und die erste Sprungnavigation dramatisiert. Kritiker heben hervor:
- realistische Darstellung seiner Forschung,
- glaubwürdige Darstellung der Gefahren früher Sprungreisen,
- sorgfältig rekonstruierte Visualisierung des jungen Croshaw-Systems.
Croshaw gilt bis heute als Symbol für Mut, wissenschaftliche Neugier und die menschliche Bereitschaft, das Unbekannte zu erforschen.
Vermächtnis
Nick Croshaws Leistungen werden als der entscheidende Ausgangspunkt der interstellaren Ära betrachtet. Zu seinem Vermächtnis zählen:
- die Erschließung des ersten Systems außerhalb von Sol,
- die Grundlage moderner Sprungpunkttheorie,
- die Inspiration einer ganzen Generation von Explorer-Piloten,
- der Impuls zur politischen Vereinigung der Menschheit zur UNE.
Seine Entdeckung gilt als eines der bedeutendsten Ereignisse der menschlichen Geschichte – häufig beschrieben als:
Zitat„Der Sprung, der den Lauf der Menschheit veränderte.“
Das Croshaw-System, mehrere Denkmäler und zahlreiche wissenschaftliche Einrichtungen tragen heute seinen Namen.