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Log: Alaska_Seadeleare / Teil 1 / 24.11.2955 SET / Onyx-ASD Infiltration / Project Hyperion /

  • alaska_seadeleare
  • 30. November 2025 um 00:33
  • 46 Mal gelesen
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  1. Log: Alaska_Seadeleare / 24.11.2955 SET / Onyx-ASD Infiltration / Project Hyperion / Teil 1
    1. Baijini Point / 03:00 - 25.11.2955 SET /
    2. Baijini Point / 05:00 - 24.11.2955 SET /
    3. Lyria / ASD - Onyx - Komplex / 04:10 - 24.11.2955 SET / Entrance - Xenotech
    4. Lyria / ASD - Onyx - Komplex / 05:40 - 24.11.2955 SET / Research Wing
      1. Animal Testing Lab

Log: Alaska_Seadeleare / 24.11.2955 SET / Onyx-ASD Infiltration / Project Hyperion / Teil 1



Baijini Point / 03:00 - 25.11.2955 SET /

„So, das soll es jetzt also gewesen sein?“
Ich starrte die kühle Metallwand eines Lockers an. Wochenlanges, nein, monatelanges Verstecken lag hinter uns. Man nennt es wohl „den Kopf einziehen“. Mit keinem Menschen darüber reden zu können, das war das Schlimmste. Beides ist also vorbei. Das Wild erlegt, die Trompeten geblasen! „Bescheuerter Vergleich“, murmelte ich in die Stille des Raumes. „Nichts ist erlegt! Nichts ist vorbei!“
Eigentlich müsste ich mich jetzt glücklich fühlen. Wenn Brubacker recht hat, dann müsste uns die ASD jetzt via Hockrow vom Haken gelassen haben. Wir wären also wieder frei. Wir könnten uns bewegen und hingehen, wohin wir wollen. Ein Zustand, den ich gefühlt mehrere Ewigkeiten lang herbeigesehnt hatte.


Doch nun?


Der Schlaf meidet mich. Die letzte dieser Höhlen von ASD/Onyx hatte uns das Allerletzte abverlangt. Der alte Alaska, der sich an dem Glitzern und der Formsprache kleinster Tevarin-Artefakte erfreuen konnte, fühlt das nicht mehr. Zu viel ist in den letzten Wochen passiert. Zu viel ist verloren gegangen! „Nein“, korrigierte ich mich flüsternd, „zu Viele sind verloren gegangen!“
Ich versuchte zu rekapitulieren, wann genau das noch war. Es war noch in Pyro. Dieses Bild, in dem die Silhouette der Ruhrschimmer langsam im gleißenden Licht einer Sonne verschwand. Hermioths Beerdigung. Der Verlust eines Menschen, der mir, obwohl ich ihn nur wenige Wochen kannte, doch sehr wichtig geworden war. Weg! Er kommt in den zukünftigen Geschichten nicht mehr vor.


Und Friedrich? Der ruhige Kopf einer ursprünglich ganz normal und zivil angelegten Expedition in Pyro. Friedrich, der den ganzen Laden in seiner ruhigen und überlegten Art zusammenhalten konnte, wenn Schwierigkeiten auftraten. „Friedrich sitzt jetzt im Knast!“, stieß ich bitter hervor. Er wartet auf einen Prozess. Bleibt die vage Hoffnung, dass die ominöse Agentur Hockrow in Sachen Friedrich noch intervenieren kann. Denn letztendlich ist es die ASD, die Friedrich angeklagt hat. Die gleiche ASD, die uns angeblich jetzt endlich vom Haken gelassen hat. Auf jeden Fall sitzt er da fest. Er hat womöglich nur Kontakt zu einem Anwalt.
Dann noch Lyrana. Unsere anfangs etwas schwierige Sicherheitschefin. Erkrankt an der vergifteten Munition der ASD-Söldner und irgendwo auf einer Raumstation in Pyro verschollen.


Jetzt sitze ich hier und glotze auf eins der Spind-Türschlösser. Mein Kopf ist leer und gleichzeitig bis zum Platzen gefüllt mit Bildern, die ich am liebsten sofort wieder loswerden möchte. Viel Zeug, mit wenig Sinn! Was haben diese letzten Wochen mit mir gemacht? Verändert habe ich mich auf jeden Fall. Ich weiß noch nicht, wohin meine neue Reise gehen wird, doch der alte Alaska, den es vor einem halben Jahr noch gab, den gibt es nicht mehr.


Ich habe nicht nur Menschen verloren, sondern auch welche gewonnen. Da sind eben Friedrich, der hoffentlich bald entlassen wird, der Journalist Brubacker, Zero, den ich schon aus einer anderen Geschichte her kannte, und Pike – ein ehemaliger Sicherheitsmann von Hurston Security, dem die Korruption in seinem Laden zu viel wurde. Husky, Friedrichs Enkel, erst später zu uns dazugestossen. Emotional vollkommen instabil und doch sympathisch. Leute, die mich aus den unmöglichsten Situationen wieder rausgehauen hatten. Leute, auf die ich mich immer verlassen konnte – wenn die Kugeln flogen.


„Wenn die Kugeln flogen...“, wiederholte ich leise.


Wir standen in den letzten Wochen so unter Druck, dass wir uns eigentlich nur mit der ASD, Jorrit und seinen Monstern beschäftigt hatten. Wir selbst kamen dabei zu kurz. Zumindest ist das mein Gefühl. Dieses seltsame Gefühl, sich unvoreingenommen in die Hände eines anderen begeben zu können. Sich zu kennen. Am Ende aber kaum sprechen zu können, weil man eigentlich nur die Erfahrung von Gewalt miteinander teilt. Ist das Kameradschaft? Ist das der Unterschied zwischen Kameraden und Freunden?


Ich bin jetzt wieder frei. Ich kann tun und lassen, was ich will. Doch ich traue mich nicht zurück nach ArcCorp. Nicht wegen der Security Blackjack! Das war vor einer Woche noch so. Ich traue mich nicht zurück nach ArcCorp, weil ich Angst davor habe, Leute zu treffen, die mich lange nicht gesehen haben und Fragen an mich stellen. Fragen, die ich einfach nicht beantworten kann und will. Mit denen ich nicht unvoreingenommen über das Erlebte reden kann. Meine Freunde aus der SCIUN werde ich wohl anschweigen.


„Zwiebus“, dachte ich und ein kurzer Anflug von Wärme durchströmte mich. Der Mann von Levski. Ich bin so erleichtert, dass er bei unserem Einsatz auf Hathor nicht der Pilot des abgeschossenen Frachters gewesen ist. Doch was er jetzt macht und wo er steckt, wie es ihm geht, weiß ich nicht. Er wäre der Erste, bei dem ich mein Herz hätte ausschütten können. Doch keine Ahnung, wo er steckt. Ich hatte ihn zuletzt auf GrimHex gesehen, wo er uns einen riesigen Gefallen tat. Doch da mussten wir GrimHex Hals über Kopf verlassen. Seitdem bin ich für ihn, und er für mich, verschollen.


Ich ballte die Faust. „Nein! Ich werde ihn wiederfinden!“


Das ist das Erste, worum ich mich kümmern werde. Danach muss ich dann wohl oder übel irgendwann zu Prof. Hyperion. Mein Professor und Mentor, der Chef der SCIUN. Ich befürchte, wir haben da einiges geradezubiegen. Es wird schwer werden, da ich ihn zuerst, und er dann mich, tief enttäuschte.
Aber ich muss irgendwie zurück. Zurück in mein normales Leben.


Baijini Point / 05:00 - 24.11.2955 SET /

Das, was wir in den letzten Tagen durchlebt hatten, entzog sich bereits jedem gesunden Menschenverstand. Doch das, was dieser neue Tag bringen sollte, drohte die Grenzen meines eigenen Wahnsinns und meiner Agonie endgültig zu sprengen.
„Hallo Zero!“ Ich betrat den Hangar und schritt zügig auf die offene Heckrampe der „White Rabbit“ zu. Zero und der Rest der Gruppe standen dort bereits zusammen – das obligatorische Morgen-Briefing.


Die Totgeweihten grüßen Dich! Dieser Satz eines uralten irdischen Mythos geisterte durch meinen Kopf. Und tatsächlich, genau so fühlte ich mich: wie ein Totgeweihter. Hockrow verlangte, dass wir noch tiefer eindringen. Hinein in diese Hallen aus Blut und Eingeweiden. Das Angebot, das sie uns gemacht hatten, klang verlockend, fast zu schön: Freiheit. Die Bedingung? Wir mussten Hockrow das letzte fehlende Puzzlestück liefern. Nur so könnten sie und die scheinbar saubere Führungsetage der ASD diesen Dr. Jorrit ans Messer liefern. Ein Hoffnungsschimmer für uns, gewiss – doch er lag verborgen hinter einer Wand aus Verderben.
„Hallo zusammen!“, rief Zero in die Runde, seine Stimme hallte im Hangar wider. „Wir bekommen wieder Verstärkung von Tyr! Diesmal schicken sie zwei komplette Gruppen. Kjeld und seine zwei Teams werden uns flankieren.“ Zero wirkte fokussiert, vollkommen im Hier und Jetzt.


Mir hingegen gelang das nicht. Ich war mit meinen Gedanken noch weit weg. Die Bilder des Drachen – jenes Vanduul-Jägers – und des blutbesudelten Opferaltars direkt darunter, hatten sich in meine Netzhaut gebrannt und ließen mich jetzt nicht mehr los. Dieser Jäger war nicht nur mit elektrischen Leitungen verbunden gewesen. Nein, da waren Schläuche. Schläuche, die Nährflüssigkeit von diesem „Altar“ saugten, als würde man damit ein Organ am Leben erhalten. Bereits bei unserem letzten Abschlussgespräch hatte ich es laut ausgesprochen: Ich war der festen Überzeugung, dass dieser Vanduul-Jäger organische Komponenten in sich trug. Dass die Maschine vielleicht sogar... lebte.


Auch in Brubacker schien dieser Gedanke zu gären. Er trat neben mich. „Sag mal“, begann er leise, „wie zur Hölle verzahnt man Biologie und Technik auf diese Art?“ „Ich weiß es nicht, Bru“, antwortete ich kopfschüttelnd. „Wo hört die reine Technik auf? Wo fängt die Bionic an?“ Wir warfen uns Fachbegriffe an den Kopf, versuchten das Unbegreifliche mit Logik zu fassen, doch wir kamen zu keinem Schluss. Wir waren keine Experten für Xenobiologie. Doch allein die Vorstellung, dass diese frankensteinschen Experimente – tausend Jahre später als in der alten Literatur – hier und heute unser aller Schicksal verändern könnten, ließ mir die Haare zu Berge stehen. Es war kein Abenteuer mehr. Es war ein Horrorfilm, in dem wir die Hauptrollen spielten.


Wir hatten uns beinahe daran gewöhnt. Taktische Briefings mussten nicht mehr extra anberaumt werden; inzwischen ergaben sie sich organisch, fließend. Die Frauen und Männer um Kjeld Stormanson, die Gruppe von Tyr war die ´Sicherungsgruppe´. Husky musste lachen: "Na gut. Dann sind wir jetzt eben die ´Reisegruppe´!" Schmunzelnd bestiegen wir die "White Rabbit", nahmen exakt jene Positionen ein, die wir bei den vorangegangenen Flügen besetzt hatten. Für einen Moment fühlten wir uns tatsächlich wie Profis, die routiniert einen Anflug über Feindgebiet absolvierten.


Lyria / ASD - Onyx - Komplex / 04:10 - 24.11.2955 SET / Entrance - Xenotech

Der ASD/Onyx-Komplex empfing uns wie üblich mit ihrer Mischung aus Chaos, Zerstörung und dem süßlichen Geruch des Todes. Wir beachteten das Elend kaum noch, passierten routiniert die ersten Etagen, die wir bereits kannten. Als wir uns dem Abzweig zum Schwerkraftlabor näherten, hob Pike abwehrend die Hand. „Keine zehn Pferde kriegen mich da wieder rein. Und den Xenotech-Bereich können wir uns auch schenken.“ Ich nickte stumm. Mit Schaudern dachte ich an den Vanduul-Jäger zurück, der wie ein toter Drache in der Xenotech-Halle aufgehängt war.


„Nein, wir müssen da doch noch rein!“, beharrte Brubacker. „Ich muss mir diesen Container, der unter dem Jäger steht, noch einmal in Ruhe ansehen. Mit diesem Ding stimmt etwas ganz und gar nicht. Es ist auf keinen Fall ein Altar, Alaska!“


Wir beschlossen, den Abstecher in die Xenotech-Halle nun doch noch zu wagen. Als wir erneut die Empore betraten, öffnete sich uns der Blick in die Halle. Dort, am Ende des Saals, thronte finster der Vanduul-Jäger nach wie vor über diesem seltsamen kastenförmigen Behälter.


„Lass mich doch einmal genau prüfen, was auf dem Container steht“, murmelte Brubacker angespannt.
„Nein, lass das sein“, raunte Pike sofort. „Sieh durch ein Zielfernrohr! Da kannst du alle Details erkennen. Es ist viel zu gefährlich, jetzt dorthin hinunterzusteigen!“
Brubacker nahm Pikes Gewehr mit Zielfernrohr an sich und presste das Auge an die Optik. „Da steht irgendetwas mit ‚Biomasse‘ drauf! Ich kann es nicht genau erkennen. Ist das ein Biomasse-Konverter?“, flüsterte Brubacker, seine Stimme von Anspannung verzerrt. „Welche Art von Biomasse soll da hineinkommen? Etwa Leichen? Kopione? Tote Scavenger?“
Pike nahm seine Waffe zurück, um ebenfalls einen Blick durch die Zieloptik zu werfen.


„Egal! Ich gehe jetzt runter und zerstöre dieses Ding! Es ist unvorstellbar gruselig, welche Experimente hier durchgeführt wurden!“, Brubackers Stimme schwoll vor Wut an.


„Siehst du die Gascontainer, Alaska?“, fragte Pike, während er den Hallenboden weiterhin mit dem Zielfernrohr absuchte. „Diese roten Behälter, die am Rand der Halle stehen?“
„Ja, ich kann sie sehen“, erwiderte ich. „Ich ahne schon, was dir vorschwebt.“


Ich aktivierte mein Multitool, schaltete den Traktorstrahl-Aufsatz ein und begann, die Gascontainer in den Biomasse-Konverter hineinzubugsieren. Nachdem ich meine Arbeit beendet hatte, riss Bru sein Gewehr hoch, zielte und drückte ab. Die Gascontainer im Inneren des Konverter-Kastens detonierten mit einem ohrenbetäubenden, wuchtigen Knall!


„Das sollte diesem verdammten Gerät den Rest gegeben haben“, knurrte Brubacker, steckte seine Waffe weg und strahlte eine tiefe Befriedigung aus.
Auch ich musste unter meinem Helm lächeln. Obwohl wir im Grunde nur wenig mehr als eine Geste vollzogen hatten, war es doch ein tief befriedigendes Gefühl, diese Höllenmaschine gesprengt zu haben.


Wir setzten unseren Weg fort, da die Sicherungsgruppe von Tyr bereits weitere Gänge erkundet hatte. Wir ließen diesen Ort des Schreckens hinter uns liegen und arbeiteten uns weiter vor, bis wir einen Sektor erreichten, in den wir noch keinen Fuß gesetzt hatten.



Lyria / ASD - Onyx - Komplex / 05:40 - 24.11.2955 SET / Research Wing


Animal Testing Lab


„ANIMAL TESTING“ prangte in großen, roten Lettern über einem Schott. Mir war bewusst gewesen, dass hier Bio-Experimente durchgeführt wurden. Dass wir früher oder später auf ein Labor für Tierversuche stoßen würden, war unvermeidlich gewesen. Dennoch zog sich mein Magen zusammen. Ich entsicherte meine Waffe und machte mich auf das Schlimmste gefasst.


Im Schein unserer Helmlampen drangen wir in die Labore ein. Der Boden war übersät mit Kadavern toter Kopione. Doch nicht alle waren tot. „Kontakt!“, brüllte jemand von Tyr. Schatten lösten sich aus den Ecken. Ein Rudel lebender Kopione stürzte sich auf uns. Mündungsfeuer flackerte auf, Schüsse hallten ohrenbetäubend von den Wänden wider. Wir feuerten kontrollierte Stöße ab, bis auch der letzte Angreifer zuckend liegen blieb. Dann erstarb das Knattern der Gewehre. Eine unnatürliche Stille breitete sich aus, die die gesamte Szene noch unwirklicher machte, als sie ohnehin schon war.


Unsere Lampenkegel tanzten über einem Bild des Grauens: Aufgeschnittene Tierkadaver lagen auf Sektionstischen, fixiert und halb ausgenommen. Chirurgische Instrumente lagen verstreut am Boden, hastig fallen gelassen, noch immer blutig. Inmitten der toten Tiere entdeckten wir auch Leichen von ASD-Mitarbeitern. Beim Anblick der verrenkten Gliedmaßen beschlich mich das Gefühl, dass sowohl Kopione als auch Menschen hier derselben Ursache zum Opfer gefallen waren.
Ich versank in mir selbst, blendete die Stimmen der anderen fast völlig aus. Ich hörte nur noch die leisen, professionellen Kommandos der Söldner von Tyr vor uns und das Scharren unserer Stiefel auf dem Laborboden. Es knirschte. Glas zerbrach unter meinen Sohlen. Reagenzgläser. Dann ein schmatzendes Geräusch und ein leiser Fluch von Pike, als er in etwas trat, das kein Glas war. „Oh Gott... mir wird schlecht!“, würgte Husky hinter mir. Ich schluckte schwer. Auch mir stand die Galle bis zur Unterlippe.


„Los, weiter! Wir werden hier nichts mehr finden“, presste Pike hervor. Auch ich wollte nur noch raus aus diesem Ort der Qual und des Elends. Am Ende des Labors erreichten wir einen größeren Raum, eine Art Atrium oder Aufenthaltsbereich für die Mitarbeiter. Im Gegensatz zum Schlachthaus davor war es hier beinahe sauber. Wir durcheilten den Bereich hastig, getrieben von der Ungewissheit, was uns als Nächstes erwarten würde. Am Ende des Atriums öffnete sich ein neuer Flur, von dem weitere Labore abzweigten.


Medical Testing Lab


Wir hatten das medizinische Labor im Research-Wing erreicht. Die Leute von Tyr hatten diesen Bereich scheinbar bereits gesichert; ich sah ihre Lampenlichter schon am anderen Ende des Raumes in den nächsten Sektor verschwinden. Vorsichtig rückten wir nach. Schon aus dem Gang konnte ich erkennen, wie diverse Versuchsanordnungen auf den medizinischen Tischen aufgebaut waren. Alles wirkte auf den ersten Blick steril und geordnet. Doch mein Instinkt warnte mich. Allein die Tatsache, dass es ein medizinisches Labor in einem ASD-Komplex war, ließ mich nichts Gutes ahnen. Ich hatte das ungute Gefühl, dass uns hier noch eine böse Überraschung präsentiert werden würde.


»Alaska! Komm doch mal hier rüber! Hier ist ein seltsamer Bildschirm mit irgendwelchen medizinischen Aufzeichnungen. Kannst du was darüber sagen?« Kjeld winkte mich heran und deutete auf einen Wandbildschirm.
Ich drehte mich um und ging zu ihm. »Ich werfe einen Blick darauf. Welchen Datensatz meinst du genau?«


Er senkte sein Gewehr in Bereitschaftstellung "Low Ready" ab und zeigte auf einen großen Wandbildschirm. »In diesem ganzen medizinischen Kauderwelsch hier... da ist hier unten so eine seltsame Aufreihung von Codes. Sind das Gen-Sequenzen? Kannst du was damit anfangen?«


Ich wischte mir die Schlieren vom Helmvisier, um ein klares Bild zu bekommen. Im unteren rechten Teil des Wandbildschirms war tatsächlich ein Bereich mit Gensequenzen abgebildet. Der Rest der Tafel beschrieb ein Experiment an Kopionen und an Menschen. Zumindest hatte ich den Eindruck, dass es sich so verhielt. In der Hektik unserer Durchquerung des Labors hatte ich nur wenig Muße gehabt, mir alle Texte auf den Bildschirmen in Ruhe durchzulesen. Ich musste das Helmvisier aufklappen, um mir doch noch die Augen zu reiben.


»Kjeld, die Struktur hier ist auffällig«, murmelte ich, während ich die Daten überflog. »Wenn ich das richtig deute, wiederholt sich jede dritte Sequenzreihe exakt. Die Gruppen dazwischen variieren stark und scheinen menschlichen Ursprungs zu sein. Aber diese repetitiven Einschübe... das wirkt wie eine künstliche Insertion. Nicht-menschliche Sequenzen, die gezielt in den menschlichen Code eingebettet wurden.«


Ich räusperte mich und fuhr fort: »Allerdings kann ich ohne Abgleich mit der SCIUN-Datenbank nicht sagen, welcher Spezies diese fremden Sequenzen taxonomisch zuzuordnen sind.«


Kjelds Blick ähnelte jetzt dem eines Erstsemesters nach dem ersten »Vollkontakt« mit Prof. Hyperion. Ich musste unweigerlich grinsen. Dieser Anblick war mir wirklich vertraut!


»Es ist gut möglich, dass Jorrit hier bereits an einer vollständigen Dekodierung von Vanduul-Genmaterial gearbeitet hat«, dozierte ich weiter, fast schon im Selbstgespräch. »Die Konstanz dieser eingefügten Gruppe spricht für einen gezielten Versuch. Vermutlich ein theoretisches Modell, um die Verschmelzung von menschlichem und xenobiologischem – also Vanduul – Erbgut vorzubereiten.«


Ich war wieder ganz der Akademiker, vor diesem Gensequenz-Bild stehend und analysierend. Das Drama und den Tod um mich herum hatte ich in diesem Moment fast vollständig vergessen.


»Na gut!« Kjeld nahm seine Waffe wieder in den Anschlag. »Dann mach mal deine Notizen, du Schlauberger! Dass die Nachwelt auch noch was hat... von Jorrits Forschungen!«


Irgendetwas packte mich an der linken Schulter und zog mich von dem Wandbildschirm weg. Ich erschrak fürchterlich, doch es war Kjeld, der seiner Gruppe die typischen taktischen Zeichen gab, um das Labor zu verlassen. Ich hatte alle Zeit um mich herum vergessen und wäre beinahe vor diesem Wandbildschirm stehen geblieben.


Überraschungen? Natürlich gab es noch Überraschungen!

„Hey, ich bin dein Freund! Leg die Waffe nieder! Ich tue dir nichts!“, hörte ich Husky rufen.
Wir alle blickten uns verwundert an. Vorhin noch vermuteten wir an jeder Ecke einen Feind -und jetzt einen Freund? Vorsichtig spähte ich um die Ecke in das Labor hinein. Husky stand mitten zwischen den Labortischen, seine Waffe gesenkt. Ihm gegenüber: ein Mann mittleren Alters in einem Nachthemd mit gezogener Pistole, die auf Husky gerichtet war.


Das einzige, woran ich mich erinnern konnte, was auf diese Szene folgte, war das Stakkato unserer Waffen, die diesen Typen durchsiebten. Und natürlich Huskys entsetzter Blick, der uns nun völlig ungläubig anstarrte.
„Der hat mir doch nichts getan! Er wollte garantiert nicht schießen!“, rief Husky mit sich überschlagender Stimme zu uns herüber.


Ich hatte nicht mit einem Mann im Nachthemd gerechnet, eher mit wildgewordenen, radioaktiv verseuchten Klonen oder anderen Ausgeburten der Hölle. Vorsichtig nahm ich den Gefallenen in Augenschein. Seine Haut war seltsam verändert. An den Beinen war die Haut runzelig. Im direkten Schein meiner Helmlampe hatte ich den Eindruck, es würden sich Schuppen herausbilden. Sein Gesicht war von drei bis vier großen Pocken entstellt und zu einer grinsenden Fratze verzerrt.
Das Auffälligste aber waren seine Augen. Weit aufgerissen! Die gelben Iriden wirkten auf mich, als hätte der Wahnsinn dahinter gewohnt.


Mich überlief ein Schauer. Wir wussten von einem der Dossiers der Hockrow-Agentur, dass Jorrit Überlegungen nachgehangen haben soll, in denen er von einem Mensch-Vanduul-Hybriden sprach, der mehrere Male nacheinander, via Ibrahim-Sphäre, regenerieren können sollte. Sollte das einer dieser Hybriden sein, von denen wir inzwischen vermuteten?


Ich versuchte mich mit dem Gedanken zu trösten, dass wir diesen armen Kerl nicht einfach nur erschossen, sondern erlöst hatten. Erlöst von seiner Frankenstein-ähnlichen Existenz, ohne Seele, ohne warmherzige Empfindungen. Dieser Mann wirkte auf mich wie ein Wesen, das nur Angst und Wut kannte. Jorrit musste ein unfassbares Ungeheuer sein.


Aus rein wissenschaftlicher Sicht betrachtet war der Leichnahm ein wahres Wunderwerk der Biokybernetik. Doch in Wirklichkeit war es ein Versuch, die Wesen der Hölle heraufzubeschwören!


Husky wurde von uns ermahnt, weiterzugehen. Mit gesenktem Kopf trottete er vor uns her.


Ich wollte gerade den Raum durchqueren, als ich über den Leichnam stieg und feststellte, dass sich mein linkes Bein nicht vernünftig bewegen ließ. Ich geriet in Panik! Ich versuchte, so schnell wie möglich an den Ausgang des Labors zu gelangen! Mein linkes Bein hinter mir herziehend, erreichte ich humpelnd den letzten Labortisch. Erst da wagte ich, an mir herunterzuschauen. Ich sah diesen Leichnam, wie er mit aufgerissenen Augen dalag und sich an meinem linken Fuß festhielt. Ein gurgelnder Schrei verließ meine Kehle.


Panisch entleerte ich die restlichen Patronen aus meinem Magazin in den Körper des Gepeinigten. Jetzt endlich ließ dieser Leichnam von mir ab. Ich sprang nach hinten und rief: „Der ist wieder wach geworden und hat mich gepackt! Diese Monster sind einfach nicht... nicht zu töten!“
Ich glaube, es war Pike, der mich verständnislos anschaute. „Was bitte?“, ertönte es unter seinem Helm. „Wach geworden? Wer ist wach geworden?“
Stumm deutete ich auf den von meinen Kugeln jetzt endgültig durchsiebten Leichnam des Mannes, der vor ein paar Minuten noch Husky bedroht hatte.
„Der war noch nicht tot! Als ich über ihn stieg, hat er mein linkes Bein gepackt und sich festgehalten!“


Pike schüttelte verständnislos den Kopf. „Los jetzt! Wir müssen weiter! Deine Fantasie geht mit dir durch!“
Ich wagte noch einen Blick zurück auf den Toten und verließ mit Pike zusammen das Labor. Ich drehte mich um und trottete hinter der Gruppe her. Von vorne kamen Rufe, wir sollten uns doch mal beeilen und hier keine Wurzeln schlagen.


Lyria / ASD - Onyx - Komplex / 07:15 - 24.11.2955 SET / Research Wing - Standort - B


Tiefer hinunter ging es, tiefer als jemals zuvor. Wir sanken mit einem gigantischen Lastenaufzug durch einen beinahe fünfzig Meter durchmessenden Felsschacht, mehr als einhundert Meter in die Tiefe.


Unten empfing uns eine weitläufige Lagerhalle. Sie war vollgestellt mit Containern, Kisten, Maschinenteilen – und leider auch ASD-Söldnern. Hätten die Leute von Tyr nicht schon den Großteil der Drecksarbeit erledigt, wäre ich wohl schier dem Wahnsinn verfallen. Wir arbeiteten uns anschließend, ständig sichernd, durch schlecht belüftete, dunkle Gänge. Eine große Transportplattform brachte uns weiter – an einen Ort, der mir im Nachhinein noch Albträume bescheren sollte.


Schließlich gelangten wir in einen Raum, der durch eine Glaswand abgetrennt war. Die Glaswand war nicht vollständig durchsichtig. Man konnte nur hindurchblicken, wenn man sich ganz nah an sie heranwagte. Ein Drahtgeflecht verhinderte die Durchsicht, wenn man schräg darauf blickte.
Jemand rief entsetzt aus: „Das darf nicht wahr sein! - Es stimmt wirklich!“


Einer der Tyr-Leute presste sein Helmvisier direkt an die Glaswand. Er keuchte: „Da ist eine Scheibe, und daran ist jemand oder irgendetwas befestigt! Fehlt ihm da die Schädeldecke, oder was ist das? ... Ist das ein Vanduul?“


Augenblicklich drängten sich alle an die Glasscheibe und taten es dem Mitarbeiter von Tyr gleich. Sie pressten ihre Helmvisiere an die Wand und versuchten ungläubig, Details dahinter zu erkennen. Es schien tatsächlich ein Vanduul zu sein, der dort aufgehängt war. Genau war er nicht zu erkennen; dazu war der Winkel unseres Sichtfeldes zu ungünstig. Mir lief ein Schauer über den Rücken – und ich glaubte, den anderen erging es ebenso!


Es war also wahr: Hier wurden ganz sicher Experimente mit lebenden Vanduul durchgeführt!


Genaues war durch diese seltsame Glasscheibe aber wirklich nicht zu erkennen, sodass die ganze Gruppe sich wieder in Bewegung setzte, um einen Zugang zu dem Raum zu finden. Wir gelangten an ein großes Panzertor. Die Gruppe versammelte sich und wartete, während die Leute von Tyr mal wieder die Situation klären sollten. Es dauerte wieder unendlich lange Minuten. Eine Zeit, die immer zu lang ist, wenn man darauf wartet, dass irgendjemand für einen selbst die Feinde aus dem Weg räumt. Die Sicherungsgruppe von Tyr war in eine Nachbarhalle eingedrungen, und die „Reisegruppe“ wartete immer noch auf das Okay, die Halle betreten zu dürfen.


Lyria / ASD - Onyx - Komplex / 07:50 - 24.11.2955 SET / Research Wing - Proj. Hyperion


Was uns so ungeduldig werden ließ, war die Bemerkung, die Kjeld anfangs machte, als er die Halle betrat: Er hatte gesagt: „Gleich werdet ihr endlich etwas ´Tolles´ zu sehen bekommen!“


Endlich kam das Okay. Wir konnten die Halle betreten. Es ging eine Treppe hinauf durch ein großes Tor. Vor uns tat sich eine ziemlich große und hohe Halle auf. Sie war dunkel und von einem grünlichen Schimmer durchdrungen. Nicht so wie in diesem Gravitationslabor mit den grünlichen Energiebällen, sondern viel dunkler.
Ungläubig blieb mein Blick – nachdem ich einige Meter in die Halle eingetreten war – an seltsamen, großen, grün leuchtenden Tanks haften. Es waren bis zu drei Meter hohe und anderthalb Meter durchmessende, fast durchsichtige Tanks, die wie Säulen in stets gleichem Abstand voneinander in der Halle standen. Es waren mehr als zwanzig oder dreißig. Es bot sich ein wahrhaft fremdartiger Anblick.


Einer der Tyr-Leute bellte die Warnung in die Halle hinein: „Vorsicht! Passt auf! Zwischen den Tanks sind Schächte! Fallt da nicht hinein! Die Geigerzähler schlagen an diesen Dingern aus!“
Wie vor dem Bildschirm im Medical-Lab, war ich vollkommen fasziniert von diesem Anblick. Ich vergaß, wo ich war. So sehr hatte mich diese seltsame Atmosphäre in den Bann geschlagen. Ich konnte nicht genau erkennen, was ich sah. Zwischen grünlichen Schlieren waberten seltsam organisch anmutende Dinge. Waren das Teile von ... Körpern?


Das erste, was geschah, war das, was immer passiert, wenn in einem Abenteuerfilm der einzige Wissenschaftler einer Abenteurergruppe eine große Höhle betritt: Er fällt auf die Schnauze! Mitten in einen der Schächte!
Schlagartig schnellten die Anzeigen meiner Radioaktivitätssensoren in meinem Morozov-Anzug in die Höhe. Am lauten Knattern des internen Geigerzählers erkannte ich, dass ich einen riesengroßen Fehler gemacht hatte! So schnell wie dieses Mal war ich noch nie von einer Traumwelt in die Realität zurückgekehrt. Mit aller Kraft zog ich mich am Rand des Schachtes hoch und schaffte es, den Schacht zu verlassen. Der Gedanke, radioaktiv verseucht zu sein, verursachte mir augenblicklich Übelkeit.
Doch meine anzuginterne Anzeige meldete nur geringe Werte, als ich wieder oben war.


„Glück gehabt!“, murmelte ich.


Pike stand vor einer Säule, in der ein völlig unförmiges Etwas in einer grünlich leuchtenden Flüssigkeit schwebte, und stieß hervor: „Ist das etwa eine Hand? Das ist ja vollkommen widerlich!“
Am oberen Ende des unförmigen Etwas war tatsächlich eine Hand zu erkennen! Eine menschliche! Der Rest in diesem Tank war völlig undefinierbar. Jeder, der sich näher an einen dieser Tanks heranwagte, fand bald Versatzstücke oder Körperteile, welcher Natur auch immer. Sie waren zusammengewachsen mit Organklumpen, deren Herkunft augenscheinlich nicht zu bestimmen war.


Brubacker klopfte vorsichtig mit seinen Fingerknöcheln gegen eine durchsichtige Tankwand und sagte mit zitternder Stimme: „Jetzt sind wir wirklich in einem Horrorkabinett gelandet!“


Niemand traute sich, den Helm abzusetzen. Alle hatten die Vorstellung, von irgendetwas infiziert werden zu können. Angewidert verließen wir die Halle mit den grünen Tanks. Unwillkürlich tasteten einige von uns ihre Verbindungsringe zu den Raumhelmen ab. Wohl in der Hoffnung, so sichergehen zu können, dass nichts in ihre Raumanzüge eingedrungen war.


Es dauerte nicht lange, bis wir zu einer Treppe kamen, die auf eine Empore führte. Als Zero, Pike, Brubacker, Husky und ich das Ende der Treppe erreichten, fiel uns auf, dass die Söldner von Tyr in eine merkwürdige Starre verfallen waren. Bis auf zwei, die noch sicherten, waren die anderen scheinbar von einem Anblick gefangen, der sie ihre taktischen Grundlagen vergessen ließ. Wir kamen weiter auf der Empore voran und standen erneut vor einer Glasscheibe.


Mein Blick schweifte über eine Halle, in deren Mitte eine metallene Platte aufgebaut war, auf der tatsächlich ein Vanduul-Leichnam befestigt war. Bildschirme auf Rollwagen umrahmten dieses Bild. Rechts von diesem „gekreuzigten“ Vanduul war erneut ein solcher Sockel zu sehen, auf dem ein grüner Tank, wie wir ihn vorher schon gesehen hatten, befestigt gewesen sein musste. Doch jetzt gähnte dort ein Loch.


Die ersten Leute von Tyr rissen sich von diesem fürchterlichen Anblick los und verließen die Empore, um weiter in die Halle einzudringen. Wir alle folgten bald. Ich hatte immer schon gehört, dass die Vanduul ziemlich große Erscheinungen sein sollten. Jetzt direkt vor solch einem Ungeheuer zu stehen – selbst wenn es mit Stahlklammern an einer Metallplatte befestigt war, der Brustkorb aufgerissen und mit Kabeln und Sensoren bestückt –, versetzte mich in Schrecken! Es war ungefähr so, als ob ein erwachsener Mensch die Monster aus alten Kindergeschichten tatsächlich erblickte.


Wie sehr uns diese Vanduul doch terrorisierten! Tausende, Zehntausende von Menschen waren ihnen bislang schon zum Opfer gefallen. Die meisten Bürger der UEE wünschten sich einfach nur, diese Wesen zu vernichten! In dieser Hinsicht unterschieden wir uns inzwischen gar nicht mehr von den Vanduul. Aber es ist ja das Normalste von der Welt, dass, wenn die eigene Spezies fundamental bedroht ist, kein Spielraum mehr für Verstehen oder gar Verständigung bleibt. „Nur ein toter Vanduul ist ein guter Vanduul!“ Dieser Satz war ein die gesamte Gesellschaft der UEE durchdringender Common Sense. Selbst ich, der Wissenschaftler, der normalerweise unvoreingenommen auf alles Fremde reagieren sollte, fand mich in diesem Satz zu einhundert Prozent wieder.


Alle näherten sich abwechselnd diesem grauenerregenden Leichnam, dem Körper unseres größten Feindes. Ich wollte einen genaueren Blick auf den Vanduul werfen: auf die Farbe seiner Haut ... oder ihrer Haut? Der Brustkorb war aufgerissen, die inneren Organe quollen noch frisch und blutig hervor. Einige Kabel mit Sensoren steckten im Brustkorb und waren mit einer Computerkonsole verbunden. Der Bildschirm der Konsole zeigte aber nur einen flimmernden Zahlenwirrwarr an. Scheinbar war die Software abgestürzt. Die Schädeldecke des Vanduul war zum Teil aufgesägt, sein Gehirn freigelegt worden.


Während die Mona Lisa, auf der Erde, dem Betrachtenden aus jedem Blickwinkel ein Lächeln zuwarf, fletschte uns dieses fremde Gesicht aus jedem Blickwinkel die Zähne entgegen!


Ungläubig drückte ich auf einen Muskel seines Oberschenkels, eine Reaktion des Monsters erwartend. Glücklicherweise tat sich nichts. Ich glaube, der Schreck allein hätte mich schon getötet! Jeder von uns musste nach diesem Anblick erst einmal tief Luft holen und sich sammeln.
Ich fing an, in meiner Ausrüstung herumzusuchen und ein Diagnose-Tool in mein MultiTool einzusetzen. Während Brubacker dieses Bild aus einer unbekannten Hölle eingehend betrachtete, versuchte ich mit dem Diagnose-Tool, Quadratzentimeter für Quadratzentimeter des offenen Wundbereichs abzusuchen – in der Hoffnung, irgendwelche Daten zu generieren, die ich später auslesen und dechiffrieren könnte.
Meine Profession war weiß Gott nicht die eines Xenobiologen. Ich war schließlich Archäologe. Genauer gesagt: Ich war hier ziemlich fehl am Platze! Dennoch hatte ich bei der SCIUN eine ganze Menge mitbekommen, um zumindest grundsätzliche, naturwissenschaftliche Fragestellungen aufwerfen zu können.

Zurück auf der Empore, von der aus die Glasscheibe den Blick in die Tiefe der Halle freigab, entdeckten wir eine Computerkonsole. Nach kurzer Untersuchung schien sie die Kontrollmöglichkeiten über ein Experiment zu bieten.
Zero rief mich heran: „Alaska, schau dir das noch einmal an. Kannst du da etwas erkennen?“


Ich trat an die Konsole und musterte die Eintragungen und Schaubilder eingehend. Es gab Anzeigen für den Ladezustand von Kondensatoren oder Kurzzeitspeichern und Radianten, die die Durchflussgeschwindigkeit von Energien widerspiegeln sollten. Sonst konnte ich aber nichts Genaueres erkennen. Oben links auf dem Bildschirm zählte ein Timer langsam herunter. Als er auf Null fiel, blinkte kurz eine Taste auf, die jedoch sofort erlosch, als der Timer von vorne anfing zu zählen.
„Okay, wenn der Timer abgelaufen ist, dann könnte man mit dieser Taste vermutlich einen vorgefertigten Ablauf für ein Experiment in Gang setzen“, dozierte ich.
„Gut! Dann probieren wir das doch mal aus!“ sagte Zero grinsend und hieb auf die leuchtende Taste, als der Timer erneut die Null erreichte.


Alle waren gespannt wie ein sprichwörtlicher Flitzebogen. Wir standen wie eine große Zuschauergruppe im VIP-Bereich eines Stadions vor der Scheibe und pressten unsere Helme dagegen. Zuerst geschah gar nichts. Dann füllte ein leichter violetter Schimmer den Raum hinter dem an der Platte befestigten Vanduul-Leichnam. Plötzlich wurde die Scheibe aufgerichtet und über einen Mechanismus weiter in die Halle hineingezogen. Aus dem Schacht neben dem Vanduul schob sich einer dieser grünen Glascontainer heraus, wie wir sie in der Halle schon zuvor gesehen hatten.


Durch die trennende Glaswand konnten wir die nun anschwellende Geräuschkulisse in der Halle gut registrieren. Ein Summen schwoll immer weiter an, gleichzeitig mit der Zunahme eines orangefarbenen Lichts, das später gleißend hell über dem Vanduul erleuchtete. Dieser Vorgang steigerte sich immer weiter, bis er an einem, für mich nahezu willkürlichen Punkt einfach abbrach. Die Platte mit dem Vanduul fuhr in die ursprüngliche Ausgangsstellung zurück, und der grüne Container verschwand ebenfalls wieder im Schacht. Wir konnten dieses Experiment noch einmal wiederholen, ohne dass es uns irgendeinen Erkenntnisgewinn gebracht hätte. In diesem Moment standen wir völlig überwältigt, aber rätselnd vor dieser Versuchsanordnung und wussten einfach nicht, wozu sie zu gebrauchen wäre.
Ich machte mir noch einige Notizen. Andere filmten mit ihren Mobigläsern oder machten Fotos. Dann verließen wir die Empore mit einem letzten rätselnden Blick auf den Vanduul und traten den Rückzug an.


...weiter geht es in Teil 2


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